Aug 27 / Nike | Doctorflix

Gesundheits-Apps: Ein quantifiziertes Gefühl für unser Wohlbefinden

Illustration einer modernen digitalen medizinischen Bibliothek mit Bücherregalen voller medizinischer Fachliteratur und Tischen, auf denen Tablets oder Laptops stehen, die Online-Kurse anzeigen. Das Design ist sauber und professionell, in einem vertrauenswürdigen Blau-Weiß-Farbschema gehalten.

Wie Gesundheits-Apps unser Leben erleichtern - und welche Risiken sie bergen.

„Ich habe heute Morgen schon wieder vergessen, mein Antiallergikum zu nehmen.“ Als dieser Satz letzte Woche im Büro fiel, war es definitiv das letzte Mal, dass er so gesagt wurde.

Unsere ärztlichen Kollegen reagierten sofort mit Empfehlungen für Apps, die an die Einnahme von Medikamenten erinnern.
Während für die einen solche Apps bereits selbstverständlich waren, blickten andere skeptisch auf Apps, die die Gesundheit tracken.
Es entstand eine große Diskussion über die verschiedenen Arten von Gesundheits-Apps sowie deren Vor- und Nachteile. Da ich das Gespräch so spannend fand, möchte ich es für euch einmal zusammenfassen.

Der Trend hin zu Apps

Grundsätzlich kann man sagen, dass der Wunsch, die Gesundheit aktiv zu managen, in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Diese Apps bieten uns die Möglichkeit, unsere Gesundheit rund um die Uhr im Blick zu behalten, sei es, um Fitnessziele zu erreichen, eine gesunde Ernährung zu planen, die mentale Gesundheit zu pflegen oder den Schlaf zu verbessern.
Auch geht es nicht nur noch um ein Gefühl, sondern die Apps bieten Daten - ein quantifiziertes Gefühl? 

Es gibt sicherlich unzählige Apps, mit denen du deine Gesundheit tracken kannst. In unserem Gespräch ging es vor allem um Apps im Bereich Medikamentenmanagement (die uns den Anlass gegeben haben), Fitness, mentale Gesundheit und Schlaf. Daher möchte ich im Folgenden genauer auf diese eingehen.

Medikamentenmanagement-Apps

Medikamentenmanagement-Apps wie MyTherapy, Medisafe oder MyPill erinnern in erster Linie an die regelmäßige (oder auch unregelmäßige) Einnahme von Medikamenten, verfolgen den Medikamentenverbrauch und unterstützen Nutzer dabei, ihre Therapiepläne einzuhalten. Besonders relevant sind solche Apps für Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Fitness-Apps

Vielleicht habt auch ihr den Hype ums Laufen mitbekommen – bei uns im Büro ist es auf jeden Fall ein großes Thema, denn die Teilnahme an dem einen oder anderen (Halb-)Marathon ist regelmäßig Gesprächsthema.
Um die Leistung zu tracken, empfehlen sich Fitness- und Aktivitätstracking-Apps wie Strava, Nike Training Club, Google Fit oder auch Runtastic (adidas). Häufig hast du hier die Möglichkeit, dich mit anderen Nutzern zu vernetzen und so motiviert zu bleiben. Natürlich sind solche Apps nicht nur für das Laufen geeignet, sondern auch für Radfahren, Schwimmen, Tennis oder Krafttraining.

Mental Health-Apps

Ein Bereich, der glücklicherweise immer mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz erfährt, ist die mentale Gesundheit. Immer mehr Menschen suchen nach digitalen Lösungen, um Stress, Angst und psychische Belastungen aus ihrem Alltag zu eliminieren oder zumindest zu reduzieren. Diese Apps konzentrieren sich auf das geistige Wohlbefinden und bieten geführte Meditationen, Achtsamkeitstrainings und Übungen zur Stressbewältigung an.
Mentale Gesundheits-Apps wie Headspace, Calm oder 7Mind helfen dabei, Ruhe und Ausgeglichenheit in den hektischen Alltag zu bringen. Sie sind besonders nützlich, um Stress abzubauen, bessere Schlafgewohnheiten zu entwickeln und ein insgesamt achtsameres Leben zu führen.

Schlaf-Tracking-Apps

Eine, jedenfalls bei Doctorflix, sehr beliebte App ist eine, die den Schlaf trackt. Apps wie Sleep Cycle, Pillow oder Calm analysieren Schlafmuster, überwachen Schlafzyklen und lassen uns so das eigene Schlafverhalten besser verstehen. Allgemein helfen sie dabei, die Schlafqualität zu verbessern, was wiederum langfristige Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden hat.

Wie uns Gesundheits-Apps dienen?

Warum so viele Leute Apps zum Tracking ihrer Gesundheit nutzen, liegt an den zahlreichen Vorteilen, die sie für das Bewusstsein der eigenen Gesundheit bieten:
  • Zugänglichkeit und Komfort: Gesundheits-Apps sind jederzeit und überall verfügbar. Sie ermöglichen es uns, Gesundheitsdaten in Echtzeit zu verfolgen und sofort auf jegliche Informationen zuzugreifen.

  • Personalisierung: Die meisten dieser Apps bieten personalisierte Empfehlungen und Pläne, die auf deinen ganz persönlichen Bedürfnissen und Zielen basieren. Anstatt allgemeine Ratschläge zu geben, geht die App gezielt auf dich ein.

  • Motivation und Unterstützung: Durch Fortschrittsanzeigen, Erinnerungen und Community-Features motivieren diese Apps, die eigenen Gesundheitsziele zu erreichen und dranzubleiben.

  • Prävention und Früherkennung: Gesundheits-Apps können helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel können Schlaftracking-Apps Schlafstörungen identifizieren, bevor sie zu größeren Problemen führen.

  • Integration in den Alltag: Sie lassen sich nahtlos in den Alltag integrieren und bieten einfache Wege, gesunde Gewohnheiten zu fördern, ohne großen zusätzlichen Aufwand.

Welche Risiken bergen Gesundheits-Apps?

Nicht außer Acht zu lassen sind jedoch auch Nachteile, die diese Apps mit sich bringen:
  • Datenschutz und Sicherheit: Gesundheits-Apps sammeln viele sensible Daten. Wie im Internet allgemein, besteht das Risiko, dass diese Daten unsachgemäß genutzt oder gestohlen werden. Ein Blick in die Datenschutzbestimmungen lohnt sich also immer.

  • Überforderung und Stress: Durch die ständige Überwachung und die Vielzahl an Erinnerungen und Benachrichtigungen kann es auch passieren, dass man sich überfordert fühlt, was letztlich kontraproduktiv für die mentale und physische Gesundheit sein kann.

  • Abhängigkeit von Technologie: Wo man sich früher auf sein Bauchgefühl verlassen hat, ist jetzt eine App im Spiel. Ein übermäßiger Fokus auf die Daten könnte dazu führen, dass Menschen das Vertrauen in ihre eigene Körperwahrnehmung verlieren und zu stark auf technische Lösungen angewiesen sind.

  • Ungenaue Daten: Gerade hinter den Personalisierungen in Apps steht häufig eine Künstliche Intelligenz, die nur so gut ist wie die Daten, mit denen sie gefüttert wurde. Auch diese Apps sind initial von Menschen gemacht, daher ist es durchaus möglich, dass sie ungenaue oder unvollständige Daten liefern, die wiederum zu falschen Schlussfolgerungen führen könnten. Besonders kritisch ist das in Bereichen wie dem Medikamentenmanagement.

Und jetzt?

Abschließend lässt sich sagen, dass Gesundheits-Apps eine großartige Ergänzung für einen bewussteren und gesünderen Lebensstil darstellen. Sie bieten uns die Möglichkeit, unsere Gesundheit aktiv und eigenverantwortlich zu gestalten, sei es durch die Verbesserung unserer Fitness, die Förderung einer ausgewogenen Ernährung, die Pflege unserer mentalen Gesundheit oder das effektive Management von Schlaf und Medikamenten.

Allerdings gilt wie bei allen digitalen Hilfsmitteln: Der gesunde Menschenverstand sollte immer mit an Bord sein. Es ist wichtig, die Apps als nützliche Werkzeuge zu betrachten, die uns unterstützen, aber nicht ersetzen, was wir selbst über unseren Körper wissen. Mit einem achtsamen und reflektierten Umgang können Gesundheits-Apps eine wertvolle Hilfe auf dem Weg zu einem besseren Wohlbefinden sein.