Interview mit Prof. Dr. med. Michael Abou-Dakn

Prof. Dr. med. Michael Abou-Dakn

Mein Name ist Michael Abou-Dakn. Ich bin der Leiter der Frauenklinik im St. Joseph Krankenhaus hier in Berlin Tempelhof und bin seit vielen Jahren mit dem Stillen beschäftigt. Unter anderem bin ich auch in der Nationalen Stillkommission, die sich eben um das Stillen kümmert. Ja, so etwas gibt es auch in Deutschland. Und darum ging es heute auch. Ich habe versucht zu vermitteln, welchen Wert die Muttermilch und das Stillen für Mutter und Kind hat.

Oha, das ist eine schwierige Frage.
Also in drei Sätzen. Erstens: Muttermilch ist ein unglaublicher Stoff, den wir als Menschen nicht nachbauen können - nobelpreisträchtig, mindestens.
Zweitens: Die Effekte der Muttermilch finde ich immer noch faszinierend und wir lernen jedes Jahr dazu.
Drittens: Muttermilch und Stillen ist mehr als nur Ernährung, sondern hat auch was mit Bindung zu tun, mit Zuversicht und mit Strukturen, die die Familie schützen.
Es ist ein großes, weites Thema.

Aus meiner Sicht an alle, weil Frauen und Familien in einem Alter, in dem ein Kind gestillt wird, glaube ich, alle Berufsgruppen treffen. Manchmal bin ich erschrocken, wie schnell geraten wird, abzustillen - bspw. wenn Medikamente gegeben werden sollen, weil die Frau eine Erkrankung hat.
Dabei gibt es gute Bücher, gute Strukturen, Embryotox zum Beispiel, um nachzugucken, ob das Stillen nicht trotzdem möglich ist.

Deshalb müssen die Ärzte und Ärztinnen alle überzeugt sein, welchen Wert die Muttermilch hat und wie wichtig das für Mutter und Kind ist. Natürlich ist es so, dass die Frauenärztinnen sich vielleicht etwas mehr dafür interessieren sollten, weil sie hoffentlich auch gute Ansprechpartnerinnen für die Frauen sind.
Und ich glaube, das sollte auch so sein.
Wir sollten auch dieses Feld als Ärzte und Ärztinnen mit beherrschen und nicht nur denken, dass das nur was für Hebammen und für Pflegende ist.

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Warum ist Ihre Fortbildung für Ärzte und Ärztinnen besonders spannend?

Ich glaube, das Format ist super. Ich glaube, es macht Spaß, einfach mal in dieser Art und Weise zu lernen und nicht nur im Hörsaal zu sitzen oder in einer Vorlesung mit dabei zu sein.
Außerdem hoffe ich, dass ich die Thematiken so aufbereitet habe, dass es Lust macht, zuzuhören. Ich glaube, dass diese Faszination in so einem kurzen Vortrag nicht in Gänze rüberzubringen ist, aber ich habe es versucht und hoffe, dass dann anschließend noch weiter gelesen und gelernt wird und sich vielleicht noch mehr Leute dafür interessieren, welchen tollen Effekt das Ganze hat.

Spannend. Es ist ein neues Format und sehr professionell. Ich finde das echt toll, wie die Kollegen und Kolleginnen hier arbeiten. Ich finde, dass die Vorbereitung des Vortrags sehr liebevoll und professionell vorbereitet und unterstützt wurde, auch im Design. Unterm Strich ein hochprofessionelles Team, das offensichtlich sehr motiviert ist. Es freut mich, das hier kennengelernt zu haben und ich freue mich auch auf alles Weitere.

Ja, bestimmt. Und meine Kinder gucken oftmals auch gerne rein. Es gab kürzlich ein paar Sachen, die auch über Instagram und YouTube ausgespielt wurden, an denen ich mich beteiligt habe. Meine Kinder sind völlig fasziniert, dass ihr Vater hoffentlich jetzt auch in diesem Medium eine Bekanntheit bekommt. Das freut sie. Und doch, der Stolz ist schon da. Klar.

Ich glaube, dass wir ein Leben lang lernen.
Ich bin ja nun mittlerweile fast am Ende meiner Berufstätigkeit und bin immer noch fasziniert, wie viel man lernen kann. Ich glaube, dass die Medizin ein ganz wichtiger und toller Bereich ist, der auch weitergepflegt werden muss.
Ich hoffe, dass ganz viele Kollegen und Kolleginnen auch motiviert sind, vielleicht auch Studierende, die jetzt zuschauen, auch in die Frauenheilkunde zu gehen. Es ist ein tolles Fach und all das möchte ich gerne mit diesem Video erreichen.