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45 min
Dermatologie
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Aktinische Keratose

PD Dr. med. Ina Hadshiew

Derma Köln, Facharztzentrum am Heilig-Geist Krankenhaus, Köln
Beim umfassenden Kurs zur aktinischen Keratose gibt Frau Dr. Hadshiew einen Einblick in die aktuellsten Forschungsergebnisse, einschlißelich dieser der vielversprechenden Tirbanibulin-Behandlung sowie auch der Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten mit Hands-On Patientenfällen.
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Executive Summary: Aktinische Keratose

Einführung

Aktinische Keratosen (AK) sind eine häufige Hauterkrankung, die durch chronische Sonneneinstrahlung verursacht wird. Sie treten besonders bei älteren Menschen auf und können unbehandelt in Plattenepithelkarzinome übergehen. Die demografische Entwicklung, insbesondere die alternde Bevölkerung, trägt dazu bei, dass die Zahl der Betroffenen stetig zunimmt.

Epidemiologie und Pathogenese

Die Prävalenz von aktinischen Keratosen steigt mit dem Alter signifikant an. Im Jahr 2020 hatten etwa 50% der über 60-Jährigen in Deutschland AK. Bis 2040 wird erwartet, dass dieser Anteil weiter zunimmt. Die genetische Veranlagung spielt eine Rolle, insbesondere bei Menschen mit heller Haut, die weniger gut durch Melanin geschützt ist und eine geringere DNA-Reparatur-Kapazität aufweist. Ein geschwächtes Immunsystem, wie bei immunsupprimierten Patienten, erhöht ebenfalls das Risiko für AK.
Neben genetischen Faktoren tragen auch umweltbedingte Einflüsse wie UV-Strahlung und Schadstoffe zur Entstehung von AK bei. Chronische Sonnenschäden beginnen bereits in der Kindheit und kumulieren über das Leben hinweg. Deswegen ist ein frühzeitiger und konsequenter UV-Schutz essenziell, um die Haut vor Schäden zu bewahren.

Klinik der aktinischen Keratosen

AK treten bevorzugt an lichtexponierten Stellen auf, wie dem Gesicht, den Ohren, der Kopfhaut und den Handrücken. Sie manifestieren sich klinisch als rauhe, schuppige Stellen, die tastbar, aber nicht immer sichtbar sind. Die Klassifikation nach Olsen unterteilt AK in verschiedene Grade, je nach Sichtbarkeit und Tastbarkeit der Hyperkeratosen. Diese Klassifikation hilft bei der Einschätzung des Fortschreitens und des Risikos einer malignen Transformation.
Histologisch zeigen AK eine Vermehrung der basalen Keratinozyten und können je nach Schweregrad in verschiedene Proliferationsstadien eingeteilt werden. Diese Einteilung ist wichtig für die Prognose und das Management der Erkrankung, da hochproliferative AK ein höheres Risiko haben, in Plattenepithelkarzinome überzugehen.

Therapie der aktinischen Keratosen

Die Behandlung von AK richtet sich nach der Anzahl und dem Schweregrad der Läsionen. Einzelne, wenige AK können durch Kürettage oder Kryochirurgie entfernt werden. Bei ausgedehnten, flächenhaften AK sind topische Therapien wie Diclofenac, 5-FU oder Imiquimod sowie photodynamische Therapie (PDT) indiziert. PDT ist besonders effektiv, verursacht jedoch oft Schmerzen und starke lokale Reaktionen.
Die Daylight-PDT ist eine neuere, schmerzfreie Alternative zur konventionellen PDT. Sie nutzt natürliches Tageslicht zur Aktivierung des Lichtsensibilisators, was zu einer milderen, aber effektiven Behandlung führt. Tirbanibulin ist ein weiterer neuer Wirkstoff, der durch Hemmung der Tubulin-Polymerisation wirkt und Apoptose induziert. Es wird fünf Tage lang angewendet und ist gut verträglich, da es kaum entzündliche Reaktionen hervorruft.

Prävention und Langzeitmanagement

Prävention ist der Schlüssel im Management von AK. Ein konsequenter UV-Schutz, beginnend in der Kindheit, kann das Risiko signifikant reduzieren. Dazu gehören das Meiden der starken Mittagssonne, das Tragen von Schutzkleidung und das regelmäßige Auftragen von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor.
Langzeitmanagement umfasst regelmäßige Hautuntersuchungen und die frühzeitige Behandlung neuer Läsionen. Patienten sollten über die Wichtigkeit des UV-Schutzes und die Notwendigkeit kontinuierlicher Kontrollen aufgeklärt werden, um das Risiko einer malignen Transformation zu minimieren.

Zusammenfassung und Ausblick

Die steigende Prävalenz aktinischer Keratosen erfordert ein effektives Management und präventive Maßnahmen. Durch den Einsatz moderner Therapiemethoden wie der Daylight-PDT und Tirbanibulin können die Behandlungsergebnisse verbessert und die Lebensqualität der Patienten erhöht werden. Ein konsequenter UV-Schutz und regelmäßige Hautkontrollen sind essenziell, um das Risiko für Plattenepithelkarzinome zu minimieren. Die fortschreitende Forschung und Entwicklung neuer Behandlungsansätze bietet Hoffnung auf noch effektivere und patientenfreundlichere Therapien in der Zukunft.

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