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45 min
Onkologie

Best of ASCO 2024 - Mammakarzinom  

Prof. Dr. med. Jens-Uwe Blohmer

Charité, Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité CCM
Erfahre von Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer, Klinikdirektor für Gynäkologie mit Brustzentrum an der Charité-Universitätsmedizin Berlin, über die neuesten Behandlungsansätze beim hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom. In dieser Fortbildung werden Themen wie die Therapie nach CDK4/6-Inhibitoren, Antikörper-Drug-Konjugate und operative Strategien bei frühem und fortgeschrittenem Mammakarzinom behandelt. Außerdem erfährst du mehr über die Reduktion der Brustkrebs-Mortalität durch moderne Behandlungsmethoden.
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Executive Summary: T-Zell Lymphom

Einführung

T-Zell-Lymphome sind eine seltene und heterogene Gruppe von Non-Hodgkin-Lymphomen, die etwa 10% aller Non-Hodgkin-Lymphome ausmachen. In Deutschland gibt es jährlich etwa 900 bis 1200 neue Fälle von peripheren T-Zell-Lymphomen (PTCL). Diese Lymphome sind in der WHO-Klassifikation von 2016 in mehr als 20 Entitäten unterteilt, was ihre diagnostische und therapeutische Komplexität unterstreicht.

Klassifikation und Subtypen

Die Klassifikation der T-Zell-Lymphome ist aufgrund ihrer biologischen Vielfalt und der unterschiedlichen Krankheitsverläufe komplex. Die häufigsten Subtypen in Deutschland sind PTCL-NOS (nicht anderweitig spezifizierte T-Zell-Lymphome), angioimmunoblastische T-Zell-Lymphome (AITL) und anaplastisch-großzellige T-Zell-Lymphome (ALCL). Diese werden weiter in ALK-negative und ALK-positive Lymphome unterteilt, wobei die ALK-positiven eine bessere Prognose aufweisen. Die WHO-Klassifikation von 2022 hat die Anzahl der T-Zell-Lymphom-Entitäten auf über 30 erhöht, darunter auch seltene Subtypen wie das enteropathie-assoziierte T-Zell-Lymphom und das hepato-splenische T-Zell-Lymphom. Die DUSP22-Rearrangements bei ALK-negativen ALCL sind ein wichtiger prognostischer Marker und korrelieren mit einer besseren Prognose, während TP63-alterierte ALCL eine schlechtere Prognose aufweisen. Diese genetischen Unterschiede betonen die Notwendigkeit präziser Diagnosen und individueller Therapieansätze.

Therapieansätze und Herausforderungen

Die Behandlung von PTCL ist herausfordernd, da die Standardtherapie mit CHOP (Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison) nur begrenzte Erfolge zeigte. Die CHOP-Therapie führte bei etwa einem Drittel der Patienten zu progredienter Erkrankung, während nur ein Drittel eine tiefe Remission erreichte. Dies hat intensive Bemühungen zur Verbesserung der Erstlinientherapie ausgelöst, darunter die Modifikation und Intensivierung der CHOP-Therapie sowie verschiedene Konsolidierungsstrategien. Beispielsweise wird bei jüngeren Patienten oft Etoposid zu CHOP hinzugefügt, um die Wirksamkeit zu erhöhen (CHOEP). Die Identifizierung der am besten geeigneten Therapiekombinationen und die Entwicklung neuer zielgerichteter Therapien sind entscheidend, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Fortschritte in der Immuntherapie und der Einsatz von neuen monoklonalen Antikörpern haben ebenfalls vielversprechende Ergebnisse gezeigt.

Neue Therapieoptionen

Moderne Therapieansätze zielen darauf ab, die Behandlung von PTCL weiter zu verbessern und die Überlebensraten zu erhöhen. Die ECHELON-2-Studie ist ein herausragendes Beispiel für diese Bemühungen. In dieser Studie wurde Vincristin durch Brentuximab Vedotin (BV) ersetzt, was signifikante Vorteile im progressionsfreien und Gesamtüberleben zeigte. Dies führte zur Etablierung von BV+CHP (Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison) als neuer Standardtherapie für CD30-positive ALCL. Darüber hinaus werden Kombinationen wie BV-CHEP in klinischen Studien untersucht und zeigen vielversprechende Ansprechraten. Diese Fortschritte spiegeln die Notwendigkeit wider, Therapien kontinuierlich zu evaluieren und anzupassen, um die besten Ergebnisse für die Patienten zu erzielen. Auch die Entwicklung von gezielten Therapien, wie JAK-Inhibitoren für bestimmte genetische Subtypen, zeigt vielversprechende Ansätze für eine präzisere Behandlung.

Transplantation und Rezidivtherapie

Die autologe Stammzelltransplantation (ASCT) spielt eine entscheidende Rolle in der Therapie von PTCL, insbesondere für Patienten in der ersten Remission. Registerdaten belegen, dass ASCT einen Überlebensvorteil bieten kann, indem es eine langfristige Krankheitskontrolle ermöglicht. Für Hochrisikopatienten und in der Rezidivsituation kommt die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) zum Einsatz. Diese Therapieoption bietet die Möglichkeit einer potenziellen Heilung, ist jedoch mit höheren Risiken verbunden. Die Auswahl der Patienten für eine alloSCT erfordert eine sorgfältige Bewertung der individuellen Krankheitsmerkmale und des allgemeinen Gesundheitszustands. Die Transkript-Studie der Lysa-Gruppe untersucht derzeit, welche Patienten am meisten von einer allogenen Transplantation profitieren. Die Ergebnisse dieser Studie könnten entscheidende Hinweise für die Optimierung der Therapieentscheidung und das Management von Rezidiven liefern.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Behandlung von T-Zell-Lymphomen erfordert ein tiefes Verständnis der biologischen und genetischen Unterschiede der Subtypen, um individuelle Therapieansätze zu entwickeln. Fortschritte in der Therapie, einschließlich neuer Kombinationen und zielgerichteter Behandlungen, haben die Prognose für viele Patienten verbessert. Zukünftige Forschungen und klinische Studien sind notwendig, um die besten Behandlungsmethoden zu identifizieren und die Therapieergebnisse weiter zu optimieren. Ein multidisziplinärer Ansatz und die enge Zusammenarbeit in spezialisierten Zentren sind entscheidend, um die bestmögliche Versorgung für Patienten mit T-Zell-Lymphomen sicherzustellen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Behandlungsmethoden und die Integration neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse werden entscheidend sein, um die Lebensqualität und das Überleben der Patienten weiter zu verbessern.

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