Das prämenstruelle Syndrom (PMS) betrifft viele Frauen im gebärfähigen Alter und kann das tägliche Leben erheblich beeinflussen. Die Symptome reichen von körperlichen Beschwerden wie Brustspannen und Blähungen bis zu psychischen Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Depressionen. Eine besonders schwere Form des PMS ist die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), die schwerwiegende psychische Symptome aufweist und oft eine intensive Behandlung erfordert.
Das PMS tritt nur in ovulatorischen Zyklen auf, und die Symptome beginnen nach dem Eisprung und enden mit der Menstruation. PMDS ist eine schwerere Variante des PMS mit stärker ausgeprägten psychischen Symptomen. Beide Störungen werden in verschiedene Typen unterteilt, darunter die prämenstruelle Exazerbation einer Grunderkrankung. Hierbei verschlimmern sich bestehende Krankheiten wie Depressionen, Migräne oder das Reizdarmsyndrom in der zweiten Zyklushälfte aufgrund hormoneller Schwankungen. Diese Klassifikation hilft, die verschiedenen Ausprägungen des prämenstruellen Syndroms besser zu verstehen und gezielt zu behandeln.
Unterschiedliche Studien geben an, dass 80 bis 90% der Frauen im gebärfähigen Alter mindestens ein PMS-Symptom erleben. Etwa 30 bis 40% haben behandlungsbedürftige Symptome, während 3 bis 8% unter PMDS leiden. Die Ursachen von PMS und PMDS sind nicht vollständig geklärt, aber hormonelle Schwankungen und eine erhöhte Sensibilität des Gehirns gegenüber diesen Schwankungen spielen eine bedeutende Rolle. Auch eine Dysregulation von Neurotransmittern und Mikronährstoffmängel könnten zu diesen Störungen beitragen. Weitere mögliche Ursachen umfassen genetische Faktoren und individuelle Unterschiede in der Hormonverarbeitung. Trotz intensiver Forschung bleiben die genauen Mechanismen, die zu PMS und PMDS führen, noch unklar.
Die Diagnose von PMS und PMDS erfordert die prospektive Dokumentation der Symptome über mindestens zwei Zyklen. Andere hormonelle Ursachen müssen ausgeschlossen werden, um eine genaue Diagnose zu stellen. Wichtig ist, dass in der ersten Zyklushälfte keine Symptome vorhanden sind, um sicherzugehen, dass es sich um PMS oder PMDS handelt. Bluttests zur Bestimmung von FSH, Estradiol, TSH, Prolaktin und Cortisol sind notwendig, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Diese diagnostischen Maßnahmen helfen, eine klare Abgrenzung zu anderen gynäkologischen oder endokrinologischen Störungen zu gewährleisten und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen.
Mikronährstoffe und pflanzliche PräparateZu den nicht-pharmakologischen Therapien gehören Mikronährstoffe wie Kalzium, Vitamin E, Vitamin B6, Magnesium und Myo-Inositol sowie pflanzliche Präparate wie Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus). Studien haben gezeigt, dass diese Substanzen PMS-Symptome signifikant lindern können. Mönchspfeffer wirkt, indem es die Prolaktinsekretion reguliert und so die Symptome verringert. Die regelmäßige Einnahme dieser Mikronährstoffe und pflanzlichen Präparate kann bei vielen Frauen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen und bietet eine natürliche Alternative zu pharmakologischen Behandlungen.
Pharmakologische Behandlungen
Internationale Leitlinien empfehlen Antidepressiva als Therapie der ersten Wahl bei PMS und PMDS, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Diese Medikamente können kontinuierlich oder nur in der Lutealphase eingenommen werden, je nach Schwere der Symptome und Präferenzen der Patientin. Weitere pharmakologische Optionen umfassen hormonelle Kontrazeptiva, die die hormonellen Schwankungen unterdrücken, und Spironolakton, ein Diuretikum, das besonders bei körperlichen Symptomen wie Flüssigkeitseinlagerungen wirksam ist. Diese medikamentösen Ansätze bieten eine effektive Möglichkeit, die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern.
Die Hauptnebenwirkung der pharmakologischen Behandlungen, insbesondere bei der Verwendung von bispezifischen Antikörpern und Antidepressiva, ist das Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS), das in der Regel in den ersten Behandlungszyklen auftritt und meist niedriggradig ist. Weitere Nebenwirkungen können Übelkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit und Schwindel umfassen. Bei der Anwendung von Antidepressiva berichten einige Frauen über sexuelle Funktionsstörungen. Trotz dieser möglichen Nebenwirkungen sind diese Medikamente in der Regel gut verträglich und bieten eine signifikante Verbesserung der Symptome.
PMS und PMDS sind häufige Störungen, die das Leben vieler Frauen erheblich beeinträchtigen können. Eine sorgfältige Diagnostik und ein individuell angepasster Therapieansatz sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Phytotherapeutische Mittel wie Mönchspfeffer und pharmakologische Behandlungen wie Antidepressiva bieten effektive Optionen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patientin und Arzt ist wichtig, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und eine langfristige Linderung der Symptome zu erreichen. Durch kontinuierliche Forschung und verbesserte Behandlungsansätze kann die Versorgung von Frauen mit PMS und PMDS weiter optimiert werden.