Welche sind die häufigsten Gründe für einen Jobwechsel im medizinischen Bereich? Erfahre mehr darüber, ob ein Wechsel des Arbeitgebers auch für dich sinnvoll sein könnte.
Unzufriedenheit im Beruf ist vielen medizinischen Fachkräften nur allzu bekannt. Der Personalmangel hat sich während der Corona-Krise verschärft, die Situation auf den Stationen vieler Kliniken ist angespannt. Überstunden und Schichtdienst können die Gesundheit beeinträchtigen.
Es ist daher nicht überraschend, dass viele Ärztinnen und Ärzte darüber nachdenken, ihren Arbeitgeber oder sogar ihren Beruf zu wechseln. Viele sind jedoch unsicher, ob ein neuer Job tatsächlich zu mehr Zufriedenheit führen würde. Welche Überlegungen sprechen dafür und welche dagegen?
Wir gehen den häufigsten Gründen für einen Jobwechsel im medizinischen Bereich auf den Grund und unterstützen dich bei der Entscheidung, ob ein Wechsel des Arbeitgebers sinnvoll ist und welche Schritte du unternehmen kannst.
Die häufigsten Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel in der Gesundheitsbranche
In Krankenhäusern engagierte Ärztinnen und Ärzte stoßen oft an ihre Belastungsgrenzen. Der Arbeitsalltag ist geprägt von langen Diensten, knappen Pausen und hoher Arbeitsintensität. Der anhaltende Stress durch Überlastung, Zeitmangel und steigende Bürokratie beeinträchtigt nicht nur die mentale, sondern vor allem auch die körperliche Gesundheit der medizinischen Fachkräfte.
Studien zeigen, dass ein Drittel von ihnen regelmäßig unter physischen Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Migräne und Schlafstörungen aufgrund von negativem Stress leidet. Über 20 Prozent kämpfen mit psychischen Problemen wie Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen bis hin zu Panikattacken und Burnout. Hierzu hat Dr. Sebastian Kuss bereits einen Artikel im Doctorflix Magazin veröffentlicht.
Laut der Mitgliederbefragung "MB Monitor 2019" des Marburger Bundes haben etwa 21 Prozent der Ärzte und Ärztinnen, die in Kliniken tätig sind, bereits überlegt, ihre ärztliche Tätigkeit aufzugeben.
Die zunehmende Bürokratie wird von 35 Prozent der angestellten Ärzte als Hauptgrund dafür genannt. Sie schätzen, dass sie täglich mindestens vier Stunden für Verwaltungsaufgaben und Organisation aufwenden.
Die mangelnde Work-Life-Balance ist ebenfalls ein Faktor, da viele Ärzte 49 bis 59 Stunden pro Woche arbeiten, und mehr als ein Fünftel sogar 60 bis 80 Stunden pro Woche im Einsatz sind.
Darüber hinaus häufen sich in deutschen Krankenhäusern Millionen von Überstunden an. Angestellte Ärzte leisten im Durchschnitt 6,7 Überstunden pro Woche.
Die Kombination aus Überstunden, Personalmangel und zunehmendem Zeitdruck beeinträchtigt die Gesundheit der Ärzte erheblich. Etwa drei Viertel empfinden, dass die Arbeitszeitgestaltung ihre Gesundheit beeinträchtigt, und 15 Prozent der angestellten Ärzte waren bereits so stark psychisch belastet, dass sie ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen mussten.
Viele denken über einen Wechsel des Arbeitgebers nach
Nicht nur medizinische Fachkräfte, sondern auch die Deutschen im Allgemeinen sind mitunter unzufrieden mit ihren Arbeitsplätzen. Eine Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gallup aus dem Jahr 2021 ergab, dass 42 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen die Absicht haben, innerhalb der nächsten drei Jahre den Job zu wechseln. Jede:r vierte war sogar bereits auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.
Gleichzeitig ändert sich die Einstellung zur Arbeit. Die wenigsten bleiben bis zur Rente in dem Krankenhaus oder der Praxis, in dem sie ihre Ausbildung absolviert haben. Betriebsjubiläen von zehn Jahren werden zur Seltenheit.
Jobwechsel - ja oder nein?
Überlege dir zuerst genau, warum du den Job wechseln möchtest. Möchtest du dich beruflich weiterentwickeln, bessere Arbeitsbedingungen, ein höheres Gehalt oder etwas anderes? Kläre deine Motivation in allererster Linie erst einmal für dich selbst.
Deine Gesundheit steht an erster Stelle, und dein Beruf kann einen erheblichen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben. Natürlich bleibt die medizinische Arbeit anspruchsvoll, aber einige Belastungen, denen du jetzt ausgesetzt bist, könnten bei einem anderen Arbeitgeber vermieden werden.
Insbesondere die Arbeitsbedingungen können sich durch einen Arbeitgeberwechsel merklich verbessern. Zum Beispiel können sich Möglichkeiten ergeben, weniger im Schichtdienst oder Nachtarbeit zu arbeiten.
Darüber hinaus kann ein besserer Personalschlüssel den Druck in der Arbeit mindern. In besonderen medizinischen Einrichtungen, wie zum Beispiel spezialisierten Kliniken, ist ein höherer Personalschlüssel oft vorgesehen. Einige Arbeitgeber setzen freiwillig mehr Personal ein oder kompensieren kurzfristige Ausfälle mit flexiblem Einsatz von Fachkräften.
Manche Ärztinnen und Ärzte empfinden die ambulante Patientenversorgung als weniger stressig als die Arbeit auf Station. Ein Wechsel zu Stationen mit mehr Planbarkeit oder weniger Notfällen könnte ebenfalls eine Option sein.
Natürlich sind die externen Arbeitsbedingungen individuell zu prüfen und auf deine persönliche Situation anzupassen.
Indem du die folgenden Überlegungen sorgfältig durchgehst, kannst du sicherstellen, dass ein möglicher Jobwechsel deinen beruflichen und persönlichen Erwartungen entspricht.
Jobwechsel: 7 Überlegungen für dich als Arzt oder Ärztin
1. Berufliche Ziele:
Definiere deine langfristigen beruflichen Ziele. Passt der potenzielle neue Job zu deinen Karrierezielen und bietet er die gewünschten Entwicklungschancen?
2. Arbeitsumfeld:
Analysiere das Arbeitsumfeld des potenziellen neuen Arbeitgebers. Achte auf die Arbeitskultur, Teamdynamik, Hierarchien und die Unterstützung, die du erwartest. Prüfe ebenfalls die Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeiten, Dienstplan, Bereitschaftsdienste und Urlaubsregelungen. Stelle sicher, dass diese deinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen.
3. Finanzielle Aspekte:
Berücksichtige die finanziellen Aspekte, einschließlich des Gehalts, der Zusatzleistungen und der allgemeinen Vergütungsstruktur. Vergleiche dies mit deinem aktuellen Verdienst - nicht automatisch muss "mehr Geld" auch mit einer höheren Jobzufriedenheit einhergehen.
4. Karriereentwicklung:
Informiere dich über die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Fortbildung. Ein Jobwechsel sollte auch die Chance bieten, deine Fähigkeiten zu erweitern.
5. Arbeits- und Aufgabenprofil:
Stelle sicher, dass das Arbeits- und Aufgabenprofil deinen fachlichen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Dies ist entscheidend für deine berufliche Erfüllung und Weiterentwicklung.
6. Arbeitsort:
Wie wichtig ist dir der Arbeitsort und die damit verbundenen Lebensbedingungen? Überlege, ob der Standort für dich und deine Familie geeignet ist.
7. Ruf des Arbeitgebers:
Was weißt du über den Ruf des potenziellen Arbeitgebers? Bewertungen, Erfahrungsberichte von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern können dir wertvolle Einblicke bieten. Nutze dein berufliches Netzwerk, um Informationen über den potenziellen Arbeitgeber zu erhalten. Referenzen von Kollegen können dir wertvolle Einblicke liefern.
Neues Jahr 2024: Zeit, Bilanz zu ziehen
Einen beträchtlichen Teil deines Lebens widmest du deiner Arbeit, und du hast es verdient, diese mit Freude zu gestalten. Derzeit zögern viele Menschen, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Situation.
Obwohl auch Kliniken und Praxen von diesen Unsicherheiten betroffen sind, steht für dich als Fachkraft dennoch eine Anstellung sicher. Nutze deine Chancen, um eine Position zu finden, die deinen Wünschen entspricht. So bleibt deine Arbeit eine Herzensangelegenheit.
Denkst du über einen Jobwechsel nach? Dann schau dich doch mal auf Jobportalen oder bei Vermittlungsdiensten speziell für Ärztinnen und Ärzte wie z.B. auf www.medwing.com um. Hier gibt es tolle Angebote für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen.
Unzufriedenheit im Beruf ist vielen medizinischen Fachkräften nur allzu bekannt. Der Personalmangel hat sich während der Corona-Krise verschärft, die Situation auf den Stationen vieler Kliniken ist angespannt. Überstunden und Schichtdienst können die Gesundheit beeinträchtigen.
Es ist daher nicht überraschend, dass viele Ärztinnen und Ärzte darüber nachdenken, ihren Arbeitgeber oder sogar ihren Beruf zu wechseln. Viele sind jedoch unsicher, ob ein neuer Job tatsächlich zu mehr Zufriedenheit führen würde. Welche Überlegungen sprechen dafür und welche dagegen?
Wir gehen den häufigsten Gründen für einen Jobwechsel im medizinischen Bereich auf den Grund und unterstützen dich bei der Entscheidung, ob ein Wechsel des Arbeitgebers sinnvoll ist und welche Schritte du unternehmen kannst.
Die häufigsten Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel in der Gesundheitsbranche
In Krankenhäusern engagierte Ärztinnen und Ärzte stoßen oft an ihre Belastungsgrenzen. Der Arbeitsalltag ist geprägt von langen Diensten, knappen Pausen und hoher Arbeitsintensität. Der anhaltende Stress durch Überlastung, Zeitmangel und steigende Bürokratie beeinträchtigt nicht nur die mentale, sondern vor allem auch die körperliche Gesundheit der medizinischen Fachkräfte.
Studien zeigen, dass ein Drittel von ihnen regelmäßig unter physischen Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Migräne und Schlafstörungen aufgrund von negativem Stress leidet. Über 20 Prozent kämpfen mit psychischen Problemen wie Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen bis hin zu Panikattacken und Burnout. Hierzu hat Dr. Sebastian Kuss bereits einen Artikel im Doctorflix Magazin veröffentlicht.
Laut der Mitgliederbefragung "MB Monitor 2019" des Marburger Bundes haben etwa 21 Prozent der Ärzte und Ärztinnen, die in Kliniken tätig sind, bereits überlegt, ihre ärztliche Tätigkeit aufzugeben.
Die zunehmende Bürokratie wird von 35 Prozent der angestellten Ärzte als Hauptgrund dafür genannt. Sie schätzen, dass sie täglich mindestens vier Stunden für Verwaltungsaufgaben und Organisation aufwenden.
Die mangelnde Work-Life-Balance ist ebenfalls ein Faktor, da viele Ärzte 49 bis 59 Stunden pro Woche arbeiten, und mehr als ein Fünftel sogar 60 bis 80 Stunden pro Woche im Einsatz sind.
Darüber hinaus häufen sich in deutschen Krankenhäusern Millionen von Überstunden an. Angestellte Ärzte leisten im Durchschnitt 6,7 Überstunden pro Woche.
Die Kombination aus Überstunden, Personalmangel und zunehmendem Zeitdruck beeinträchtigt die Gesundheit der Ärzte erheblich. Etwa drei Viertel empfinden, dass die Arbeitszeitgestaltung ihre Gesundheit beeinträchtigt, und 15 Prozent der angestellten Ärzte waren bereits so stark psychisch belastet, dass sie ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen mussten.
Viele denken über einen Wechsel des Arbeitgebers nach
Nicht nur medizinische Fachkräfte, sondern auch die Deutschen im Allgemeinen sind mitunter unzufrieden mit ihren Arbeitsplätzen. Eine Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gallup aus dem Jahr 2021 ergab, dass 42 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen die Absicht haben, innerhalb der nächsten drei Jahre den Job zu wechseln. Jede:r vierte war sogar bereits auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.
Gleichzeitig ändert sich die Einstellung zur Arbeit. Die wenigsten bleiben bis zur Rente in dem Krankenhaus oder der Praxis, in dem sie ihre Ausbildung absolviert haben. Betriebsjubiläen von zehn Jahren werden zur Seltenheit.
Jobwechsel - ja oder nein?
Überlege dir zuerst genau, warum du den Job wechseln möchtest. Möchtest du dich beruflich weiterentwickeln, bessere Arbeitsbedingungen, ein höheres Gehalt oder etwas anderes? Kläre deine Motivation in allererster Linie erst einmal für dich selbst.
Deine Gesundheit steht an erster Stelle, und dein Beruf kann einen erheblichen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben. Natürlich bleibt die medizinische Arbeit anspruchsvoll, aber einige Belastungen, denen du jetzt ausgesetzt bist, könnten bei einem anderen Arbeitgeber vermieden werden.
Insbesondere die Arbeitsbedingungen können sich durch einen Arbeitgeberwechsel merklich verbessern. Zum Beispiel können sich Möglichkeiten ergeben, weniger im Schichtdienst oder Nachtarbeit zu arbeiten.
Darüber hinaus kann ein besserer Personalschlüssel den Druck in der Arbeit mindern. In besonderen medizinischen Einrichtungen, wie zum Beispiel spezialisierten Kliniken, ist ein höherer Personalschlüssel oft vorgesehen. Einige Arbeitgeber setzen freiwillig mehr Personal ein oder kompensieren kurzfristige Ausfälle mit flexiblem Einsatz von Fachkräften.
Manche Ärztinnen und Ärzte empfinden die ambulante Patientenversorgung als weniger stressig als die Arbeit auf Station. Ein Wechsel zu Stationen mit mehr Planbarkeit oder weniger Notfällen könnte ebenfalls eine Option sein.
Natürlich sind die externen Arbeitsbedingungen individuell zu prüfen und auf deine persönliche Situation anzupassen.
Indem du die folgenden Überlegungen sorgfältig durchgehst, kannst du sicherstellen, dass ein möglicher Jobwechsel deinen beruflichen und persönlichen Erwartungen entspricht.
Jobwechsel: 7 Überlegungen für dich als Arzt oder Ärztin
1. Berufliche Ziele:
Definiere deine langfristigen beruflichen Ziele. Passt der potenzielle neue Job zu deinen Karrierezielen und bietet er die gewünschten Entwicklungschancen?
2. Arbeitsumfeld:
Analysiere das Arbeitsumfeld des potenziellen neuen Arbeitgebers. Achte auf die Arbeitskultur, Teamdynamik, Hierarchien und die Unterstützung, die du erwartest. Prüfe ebenfalls die Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeiten, Dienstplan, Bereitschaftsdienste und Urlaubsregelungen. Stelle sicher, dass diese deinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen.
3. Finanzielle Aspekte:
Berücksichtige die finanziellen Aspekte, einschließlich des Gehalts, der Zusatzleistungen und der allgemeinen Vergütungsstruktur. Vergleiche dies mit deinem aktuellen Verdienst - nicht automatisch muss "mehr Geld" auch mit einer höheren Jobzufriedenheit einhergehen.
4. Karriereentwicklung:
Informiere dich über die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Fortbildung. Ein Jobwechsel sollte auch die Chance bieten, deine Fähigkeiten zu erweitern.
5. Arbeits- und Aufgabenprofil:
Stelle sicher, dass das Arbeits- und Aufgabenprofil deinen fachlichen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Dies ist entscheidend für deine berufliche Erfüllung und Weiterentwicklung.
6. Arbeitsort:
Wie wichtig ist dir der Arbeitsort und die damit verbundenen Lebensbedingungen? Überlege, ob der Standort für dich und deine Familie geeignet ist.
7. Ruf des Arbeitgebers:
Was weißt du über den Ruf des potenziellen Arbeitgebers? Bewertungen, Erfahrungsberichte von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern können dir wertvolle Einblicke bieten. Nutze dein berufliches Netzwerk, um Informationen über den potenziellen Arbeitgeber zu erhalten. Referenzen von Kollegen können dir wertvolle Einblicke liefern.
Neues Jahr 2024: Zeit, Bilanz zu ziehen
Einen beträchtlichen Teil deines Lebens widmest du deiner Arbeit, und du hast es verdient, diese mit Freude zu gestalten. Derzeit zögern viele Menschen, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Situation.
Obwohl auch Kliniken und Praxen von diesen Unsicherheiten betroffen sind, steht für dich als Fachkraft dennoch eine Anstellung sicher. Nutze deine Chancen, um eine Position zu finden, die deinen Wünschen entspricht. So bleibt deine Arbeit eine Herzensangelegenheit.
Denkst du über einen Jobwechsel nach? Dann schau dich doch mal auf Jobportalen oder bei Vermittlungsdiensten speziell für Ärztinnen und Ärzte wie z.B. auf www.medwing.com um. Hier gibt es tolle Angebote für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen.