Das West-Nil-Virus, ein Mitglied der Flaviviren, ist eine über Vektoren übertragene Infektion, die vor allem in wärmeren Klimazonen auftritt und durch infizierte Mücken übertragen wird. Zunehmend macht sich das Virus auch in gemäßigteren Klimazonen bemerkbar, einschließlich Teilen Europas und Nordamerikas.
Das Virus findet sich häufig in Vögeln, die als primäre Wirte dienen, und wird durch Mücken auf Menschen übertragen. Es ist in einer Vielzahl von Ländern endemisch, und in den letzten Jahren wurden Fälle auch in Berlin festgestellt, was darauf hindeutet, dass das Virus dort möglicherweise heimisch wird.
Die meisten Infektionen beim Menschen verlaufen asymptomatisch, aber ungefähr 20% der Infizierten entwickeln Fieber und weitere Symptome. Etwa 1% erleidet schwere neuroinvasive Erkrankungen, die zu langfristigen gesundheitlichen Problemen oder zum Tod führen können. Das Virus wird primär durch Mückenstiche übertragen und nicht von Mensch zu Mensch.
Diagnostiziert wird das West-Nil-Virus meist durch PCR-Tests oder Antikörpernachweise. Da es keine spezifische Therapie oder Impfung für Menschen gibt, konzentriert sich die Behandlung auf symptomatische Maßnahmen und die Prävention von Mückenstichen.
Die Überwachung von Vogel- und Mückenpopulationen spielt eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung des Virus. Präventionsstrategien umfassen das Management von Mückenhabitaten und -populationen sowie öffentliche Gesundheitskampagnen zur Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung.
Das West-Nil-Virus stellt eine wachsende Bedrohung in Regionen dar, in denen es bisher nicht endemisch war. Angesichts der globalen Erwärmung und zunehmender internationaler Mobilität ist es wahrscheinlich, dass die Verbreitung des Virus weiter zunimmt. Die Entwicklung von Impfstoffen und effektiveren Überwachungssystemen wird daher immer wichtiger.