2 CME
60 min
Infektiologie
In Kooperation mit:

Das West-Nil-Virus

Prof. Dr. med. Christian Drosten

Charité, Institutsdirektor am Institut für Virologie

Prof. Dr. rer. nat. Sandra Junglen

Charité, Institut für Virologie, AG Junglen - Ökologie und Evolution von Arboviren

Dr. med. Victor Corman

Charité, Institut für Virologie, AG Corman - Virusdiagnostik, klinische Virologie, Ökologie und Evolution zoonotischer Viren
Erhalte in diesem spannenden Vortrag tiefblickende Einblicke in das West-Nil-Virus - in die Virologie, Epidemiologie und Präventionsstrategien. Die Experten beleuchten unter anderem die Übertragungswege, klinische Manifestationen und diagnostische Techniken anhand aktueller Fallstudien und Überwachungsdaten aus Deutschland und der Welt. 
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Executive Summary: Das West-Nil-Virus

Einführung

Das West-Nil-Virus, ein Mitglied der Flaviviren, ist eine über Vektoren übertragene Infektion, die vor allem in wärmeren Klimazonen auftritt und durch infizierte Mücken übertragen wird. Zunehmend macht sich das Virus auch in gemäßigteren Klimazonen bemerkbar, einschließlich Teilen Europas und Nordamerikas.

Epidemiologie und Verbreitung

Das Virus findet sich häufig in Vögeln, die als primäre Wirte dienen, und wird durch Mücken auf Menschen übertragen. Es ist in einer Vielzahl von Ländern endemisch, und in den letzten Jahren wurden Fälle auch in Berlin festgestellt, was darauf hindeutet, dass das Virus dort möglicherweise heimisch wird.

Klinisches Bild und Übertragung

Die meisten Infektionen beim Menschen verlaufen asymptomatisch, aber ungefähr 20% der Infizierten entwickeln Fieber und weitere Symptome. Etwa 1% erleidet schwere neuroinvasive Erkrankungen, die zu langfristigen gesundheitlichen Problemen oder zum Tod führen können. Das Virus wird primär durch Mückenstiche übertragen und nicht von Mensch zu Mensch.

Diagnostik und Behandlung

Diagnostiziert wird das West-Nil-Virus meist durch PCR-Tests oder Antikörpernachweise. Da es keine spezifische Therapie oder Impfung für Menschen gibt, konzentriert sich die Behandlung auf symptomatische Maßnahmen und die Prävention von Mückenstichen.

Überwachung und Präventionsstrategien

Die Überwachung von Vogel- und Mückenpopulationen spielt eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung des Virus. Präventionsstrategien umfassen das Management von Mückenhabitaten und -populationen sowie öffentliche Gesundheitskampagnen zur Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung.

Abschluss

Das West-Nil-Virus stellt eine wachsende Bedrohung in Regionen dar, in denen es bisher nicht endemisch war. Angesichts der globalen Erwärmung und zunehmender internationaler Mobilität ist es wahrscheinlich, dass die Verbreitung des Virus weiter zunimmt. Die Entwicklung von Impfstoffen und effektiveren Überwachungssystemen wird daher immer wichtiger.

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