2 CME
45 min
Innere Medizin
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Rationelle Phytotherapie bei Atemwegsinfektionen

Dr. Christoph Hohmann

Arzt, Integrative Medizin - Naturheilkunde
Lerne in diesem Kurs rationale Phytotherapieansätze zur Behandlung von Atemwegsinfektionen sowie verschiedene pflanzliche Behandlungsmöglichkeiten, die Symptome effektiv lindern können. Erfahre zudem, wie Pflanzenextrakte antimikrobielle Potenz zeigen und Komplikationen bei unkomplizierten Atemwegsinfektionen verhindern können.
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Executive Rationelle Phytotherapie bei Atemwegsinfektionen

Einführung und Bedeutung von Atemwegsinfektionen

Atemwegsinfektionen sind weit verbreitet und haben erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Volkswirtschaft. Diese Infektionen verursachen Symptome wie Husten, Kopfschmerzen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit, die den Alltag der Patienten erheblich beeinträchtigen. Zudem entfallen etwa 50 % der Krankentage auf Atemwegsinfektionen, was die volkswirtschaftliche Relevanz unterstreicht. Phytotherapie, insbesondere die rationelle Phytotherapie, bietet eine wirksame Option zur Behandlung dieser Infektionen.

Therapeutische Leitlinien und Phytotherapie

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) empfiehlt bei akuten Atemwegsinfektionen, insbesondere wenn diese viral bedingt sind, auf eine Antibiotikatherapie zu verzichten. Dies ist wichtig, um die Resistenzentwicklung zu minimieren. Die häufigste Ursache für akuten Husten sind selbstlimitierende Virusinfektionen der Atemwege. Phytotherapeutika bieten eine vielversprechende Alternative zu Antibiotika, da sie antimikrobiell, antiphlogistisch, expektorierend und bronchospasmolytisch wirken können. Leitlinien empfehlen Phytotherapeutika als sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu synthetischen Medikamenten.

Wirkmechanismen und spezifische Pflanzen

Phytotherapeutika wirken durch verschiedene Mechanismen und enthalten spezifische Wirkstoffe, die ihre therapeutischen Eigenschaften bestimmen:

  • Thymian (Thymus vulgaris): Thymol, der Hauptwirkstoff, wirkt antimikrobiell und expektorierend. Es stimuliert die Beta-2-Rezeptoren, fördert die Bronchospasmolyse und verbessert die mukoziliäre Clearance.
  • Efeu (Hedera helix): Enthält Saponine wie Alpha-Hederin, die die Bronchodilatation fördern und die Schleimsekretion verbessern.
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Hat schleimhautschützende und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Polysaccharide in Spitzwegerich bilden einen Schutzfilm auf der Schleimhaut.
  • Kapuzinerkresse und Meerrettich (Tropaeolum majus und Armoracia rusticana): Diese Pflanzen enthalten Glucosinolate, die durch enzymatische Aktivierung zu Isothiocyanaten werden. Diese wirken stark antimikrobiell und entzündungshemmend.

Synergistische Effekte und Kombinationstherapien

Die Kombination verschiedener Phytotherapeutika kann synergistische Effekte haben, die die Wirksamkeit der Behandlung erhöhen. Zum Beispiel können Thymian und Efeu zusammen eingesetzt werden, um sowohl die Schleimsekretion zu fördern als auch die Bronchien zu entkrampfen. Kapuzinerkresse und Meerrettich können durch ihre antimikrobiellen Eigenschaften helfen, sekundäre bakterielle Infektionen zu verhindern.

Praktische Anwendung und Fallbeispiele

Ein praktisches Beispiel ist die Behandlung eines Patienten mit akuter Bronchitis. Hier kann eine Kombination aus Thymian- und Efeu-Extrakten verwendet werden, um den Husten zu lindern und die Schleimproduktion zu fördern. Bei hartnäckigen Fällen können zusätzlich Kapuzinerkresse- und Meerrettichpräparate eingesetzt werden, um die antimikrobiellen Effekte zu verstärken. Die Dosierung sollte individuell angepasst und regelmäßig überprüft werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Bei Patienten mit besonderer Empfindlichkeit oder spezifischen Gesundheitsbedingungen sollten Dosierung und Kombination der Präparate sorgfältig abgestimmt werden.

Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Die rationelle Phytotherapie bietet eine wirksame und sichere Alternative zur Behandlung von Atemwegsinfektionen. Durch die Kombination verschiedener Pflanzenextrakte können sowohl die Symptome gelindert als auch die Heilungsprozesse gefördert werden. Eine evidenzbasierte Beratung und individuelle Anpassung der Therapie sind entscheidend, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen. Kontinuierliche Forschung und Weiterbildung sind notwendig, um die Therapieoptionen weiter zu optimieren und die Resistenzproblematik zu adressieren.

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