Interview mit Prof. Dr. med. Holle-Lee

Wer sind Sie und was für einen Vortrag haben Sie heute bei Doctorflix gehalten?

Mein Name ist Dagny Holle-Lee. Ich bin von Haus aus Neurologin und leite in Essen das Westdeutsche Kopfschmerzzentrum. 

Bei Doctorflix habe ich über Migräne und Frauen gesprochen - ein sehr wichtiges Thema aus meiner Sicht. 

Ich behandle jeden Tag Migräne Patientinnen und Patienten. 

Zum einen sind deutlich mehr Frauen betroffen und es gibt bei der Migräne einfach Themen, die vor allem Frauen betreffen. So was wie Schwangerschaft, menstruelle Migräne oder Perimenopause.

Wie würden Sie Ihren Vortrag in drei Schlagworten beschreiben?

Das ist wirklich tricky. Die drei Schlagworte zu diesem Vortrag wären: Migräne, Frauen, Männer. 

Warum? Migräne - darum ging es. Einfach als Kopfschmerzerkrankung und als eine der Volkserkrankungen in Deutschland überhaupt. 

Frauen und Männer - denn mehr Frauen als Männer sind betroffen, aber Männer können eben auch Migräne haben.

Wie war es für Sie, die Aufnahme hier im Studio bei Doctorflix zu machen?

Es war super gut. Es war total professionell, die Leute vor Ort sind super freundlich, aber auch die Technik ist einfach total gut. Und ich finde das extrem wichtig, denn mit unprofessioneller Ausstattung kann man keine gute Fortbildung machen.

Wenn die Fortbildung online ist, werden Sie sich diese selber anschauen?

Wahrscheinlich nicht, ehrlicherweise. Vielleicht gucke ich noch einmal kurz rein, aber ich werde sie mir wahrscheinlich nicht in Gänze angucken.

Wie sammeln Sie denn meistens Ihre CME-Punkte? 

Zum einen online, und das andere ist, dass ich sehr viel Vorträge selber halte, für die ich dann CME-Punkte erhalte. Und gehe sehr viel und gerne auf Kongresse - so setzt sich das meistens zusammen.

Ganz viele Erkenntnisse sind ja nicht nur Daten, die könnte ich ja theoretisch auch selber im Buch lesen. Sondern viel mehr ist es auch, wie Leute diese Daten interpretieren. Wenn man eine Einzelfrage hat zu einer Patientin, zu einem spezifischen Fall, dann geht das im zwischenmenschlichen, kollegialen Austausch natürlich sehr gut.
Interaktionen bieten immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Sachen, die man nicht genau verstanden hat, noch mal zu klären. Deswegen finde ich das Interaktive durchaus wichtig.
Aber frontale state of the art Vorträge haben auch klare Vorteile. Vor allem, wenn man sich Basiswissen aneignen möchte.

Wenn Sie Ihren Kollegen etwas mit auf den Weg geben könnten, was wäre das?

Also für mich ist das in meinem Bereich, dass man Patienten ernst nimmt, dass man versucht, sie auf Augenhöhe zu behandeln und mit ihnen gemeinsam Therapieentscheidungen trifft. 

Denn ich glaube, das ist das, was zeitgemäß ist. Dass Ärzte nicht mehr Götter in Weiß sind, sondern dass es wir Medizin auf Augenhöhe betreiben. Das ist etwas, was mir wichtig ist und was ich gerne auch weitergeben möchte.


Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Prof. Dr. med. Dagny Holle-Lee für das Gespräch und die Einblicke, die sie uns gewährt hat.