2 CME
45 min
Infektiologie
Mit freundlicher Unterstützung von:

Präventive Impfstrategien von respiratorischen Infektionen 

Prof. Dr. med. Martina Prelog

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Leitung der Laborarbeitsgruppe Pädiatrische Rheumatologie / Spezielle Immunologie
Frische dein Wissen zu Impfungen bei Influenza, RSV und SARS-CoV-2 auf. In ihrem Vortrag zu präventiven Impfstrategien geht Prof. Dr. med. Martina Prelog auf die Grundlagen der drei Erkrankungen sowie auf mögliche Auswirkungen der Infektionen ein.
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Executive Summary: Präventive Impfstrategien von respiratorischen Infektionen

Einführung

Das Thema der Impfstrategien zur Prävention von respiratorischen Infektionen bei vulnerablen Patienten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Optimierung der Impfungen gegen verschiedene respiratorische Viren ist entscheidend, um schwerwiegende Infektionen in besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu vermeiden.

Bedeutung und Auswirkungen respiratorischer Viren

Respiratorische Erreger wie Influenza, RSV (Respiratory Syncytial Virus) und SARS-CoV-2 treten vermehrt im Herbst und Winter auf. Daten des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass diese Viren saisonale Muster aufweisen, wobei RSV und Influenza im Winter dominieren, während im Herbst Rhinoviren und SARS-CoV-2 häufig sind.
Influenza wird oft unterschätzt, obwohl sie schwere Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Husten verursacht und zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Pneumonie und Exazerbationen chronischer Krankheiten führen kann. Besonders Kleinkinder und ältere Erwachsene sind betroffen und weisen bei Ausbrüchen eine erhöhte Mortalität auf. RSV ist ein weiterer bedeutender respiratorischer Erreger, der besonders bei Säuglingen und älteren Personen schwerwiegende Erkrankungen verursachen kann. Beide Viren stellen erhebliche Herausforderungen für das Gesundheitssystem dar, da sie zu hohen Hospitalisierungsraten und einer erheblichen Krankheitslast führen.
SARS-CoV-2 hat die Welt seit 2019 in Atem gehalten und durch seine hohe Übertragbarkeit und die Schwere der Erkrankung bei vielen Menschen eine globale Gesundheitskrise verursacht. Die fortlaufende Anpassung von Impfstoffen an neue Varianten wie Omicron ist entscheidend, um die Wirksamkeit der Impfprogramme sicherzustellen und zukünftige Wellen zu verhindern.

Impfstrategien und ihre Wirksamkeit

Die Entwicklung und Anpassung von Impfstoffen gegen respiratorische Viren sind entscheidend für die Kontrolle und Prävention dieser Krankheiten. Bei Influenza sind jährliche Impfungen notwendig, um den Schutz gegen die jeweils zirkulierenden Virusstämme aufrechtzuerhalten. Diese Impfungen sind besonders wichtig für Risikogruppen wie ältere Erwachsene, Kleinkinder und Personen mit chronischen Erkrankungen. Die Wirksamkeit kann je nach Saison variieren, dennoch bieten die Impfungen einen wichtigen Schutz und reduzieren die Schwere der Erkrankung sowie die Hospitalisierungsraten.
Für RSV wurden verschiedene Impfstoffkandidaten entwickelt, darunter adjuvantierte, rekombinante sowie mRNA-basierte Impfstoffe, die eine hohe Wirksamkeit zeigen. Die Einführung dieser Impfstoffe könnte die Inzidenz schwerer RSV-Infektionen erheblich reduzieren, insbesondere bei Säuglingen und älteren Menschen.
Die SARS-CoV-2-Impfstoffe haben seit ihrer Einführung eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie gespielt. Angepasste Impfstoffvarianten, die speziell gegen neue Virusvarianten wie Omicron entwickelt wurden, zeigen eine starke Immunantwort und bieten auch bei neuen Varianten Schutz. Studien haben gezeigt, dass diese angepassten Impfstoffe eine wirksame Prävention gegen Infektionen und schwere Krankheitsverläufe bieten, was besonders für Menschen ohne vorherige Infektion von großer Bedeutung ist.

Spezifische Impfstrategien für gefährdete Gruppen

Die Pneumokokken-Impfung ist ein wesentlicher Bestandteil des Impfprogramms für immunschwache Personen und Kleinkinder. Neuere höhervalente Konjugat-Impfstoffe bieten Schutz gegen eine größere Anzahl von Serotypen und stärken das Immunsystem nachhaltig. Diese Impfstoffe sind besonders wichtig, um bakterielle Superinfektionen zu verhindern, die nach viralen Atemwegsinfektionen auftreten können.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist die maternale Impfung, bei der schwangere Frauen in den letzten Wochen der Schwangerschaft geimpft werden, um IgG-Antikörper an den Fetus weiterzugeben. Diese Antikörper bieten dem Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten Schutz vor schweren Infektionen. Dieses Konzept hat sich bereits bei Pertussis als erfolgreich erwiesen und könnte auch bei anderen Infektionen wie Influenza und RSV angewendet werden.

Zusammenfassung

Die Impfstrategien zur Prävention von respiratorischen Infektionen sind vielfältig und entscheidend für den Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen. Durch kontinuierliche Forschung und Anpassung der Impfstoffe an aktuelle Virusstämme können langfristige Erfolge erzielt und die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Die Bedeutung von Impfungen gegen Influenza, RSV und SARS-CoV-2 kann nicht genug betont werden, da sie wesentliche Instrumente zur Reduktion der Krankheitslast und zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe darstellen. Ein umfassendes Verständnis und die konsequente Anwendung dieser Impfstrategien sind essenziell, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die Auswirkungen respiratorischer Infektionen zu minimieren.

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